So klappt das günstige Wohnen

Sitzung des Arbeitskreises zu sozialem und kostengünstigem Wohnungsbau
30. März 2020
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Darmstadt. Meldungen von stetig steigenden Mieten machen regelmäßig die Runde. Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen ist daher gerade in Ballungsgebieten eine dringende Aufgabe für Kommunen. Bei seiner nächsten Sitzung am 5. November 2019 erörtert der Arbeitskreis kostengünstige Passivhäuser, wie sich sozialer Wohnungsbau kostengünstig und energieeffizient realisieren lässt.

PassivHaus-SozialPlus
Wie lässt sich sozialer Wohnungsbau energieeffizient und kostengünstig realisieren? Damit beschäftigt sich der Arbeitskreis kostengünstige Passivhäuser im November. Das PassivHaus-SozialPlus in Darmstadt ist ein gutes Beispiel für sozialen und energieeff

Vie­le Kom­mu­nen ge­hen die drin­gen­de Auf­ga­be an, be­zahl­ba­ren Wohn­raum zu schaf­fen. Da­her ist zu er­war­ten, dass in den nächs­ten Jah­ren ge­ra­de in den Bal­lungs­räu­men ver­mehrt mehr­ge-schos­si­ge Wohn­ge­bäu­de mit so­zi­al-ver­träg­li­chen Mie­ten ent­ste­hen. In­ves­ti-tio­nen in die Ener­gie­ef­fi­zi­enz wer­den von Bau­trä­gern je­doch häu­fig als we­sent­li­cher Fak­tor für Kos­ten-stei­ge­run­gen wahr­ge­nom­men, ob­wohl es von staat­li­cher Sei­te oft  ei­ne För­de­rung gibt.

Gu­te Bei­spie­le

Der Ar­beits­kreis soll da­her un­ter­su­chen, in wel­cher Wei­se sich die bei­den Zie­le kos­ten­güns­tig und ener­gie­ef­fi­zi­ent beim so­zia­len Woh­nungs­bau mit­ein­an­der ver­bin­den las­sen und in wie­weit das Pas­siv­haus ei­ne be­währ­te Lö­sung da­für dar­stellt. „Wir wol­len mit dem Ar­beits­kreis zei­gen, dass sich die bei­den An­for­de­run­gen ener­gie­ef­fi­zi­ent und kos­ten­güns­tig nicht aus­schlie­ßen. Es gibt be­reits zahl­rei­che po­si­ti­ve Bei­spie­le wie das Pas­siv­Haus­So­zi­al­Plus in Darm­stadt so­wie das Pro­jekt 5-Eu­ro-Mie­te aus Ti­rol. Im Ar­beits­kreis wer­den Kos­ten­struk­tu­ren un­ter­sucht und Pla­nungs­emp­feh­lun­gen für ener­gie­ef­fi­zi­en­ten und kos­ten­güns­ti­gen Woh­nungs­bau er­ar­bei­tet“, er­läu­tert Oli­ver Kah vom Pas­siv­haus In­sti­tut.

Großer Ein­fluss

Da­für wer­den bei der 55. Sit­zung des Ar­beits­krei­ses kos­ten­güns­ti­ge Pas­siv­häu­ser zu­nächst die Fak­to­ren iden­ti­fi­ziert, die einen ver­gleichs­wei­se großen Ein­fluss auf die In­ves­ti­ti­ons­kos­ten im Ge­schoss­woh­nungs­bau ha­ben. Da­zu ge­hört die Kom­pakt­heit des Ge­bäu­des. Un­ter den Maß­nah­men zur Ener­gie­ef­fi­zi­enz gel­te die kon­trol­lier­te Woh­nungs­lüf­tung mit Wär­me-rück­ge­win­nung im­mer noch als kos­ten­in­ten­siv, so Kah wei­ter. Ver­tie­fend wer­den da­her auch Kos­ten­ein­spa­run­gen bei Lüf­tungs­lö­sun­gen be­trach­tet. Gleich­zei­tig wer­den we­sent­li­che Ein­flüs­se auf die Kos­ten quan­ti­fi­ziert, die nicht auf die Ener­gie­ef­fi­zi­enz des Ge­bäu­des zu­rück­zu­füh­ren sind.

Blick auf Ne­ben­kos­ten

„Ganz all­ge­mein greift die Be­trach­tung der rei­nen In­ves­ti­ti­ons­kos­ten beim Bau­en zu kurz. Für so­zi­al­ver­träg­li­che Mie­ten sind auch die Mi­et­ne­ben­kos­ten ent­schei­dend. Einen wei­te­ren Schwer­punkt legt der Ar­beits­kreis da­her auf die Be­triebs­kos­ten“, er­klärt Oli­ver Kah. Zu den Be­triebs­kos­ten ge­hö­ren die Ener­gie­kos­ten so­wie die War­tung der tech­ni­schen An­la­gen. Da­zu wer­den un­ter­schied­li­che Mo­del­le un­ter­sucht, un­ter an­de­rem das Warm­miet­mo­dell so­wie die Bud­ge­tie­rung des Ver­brauchs von Was­ser und Strom. Dar­aus wer­den im Ar­beits­kreis kos­ten­güns­ti­ge Pas­siv­häu­ser Hil­fe­stel­lun­gen und Pla­nungs­emp­feh­lun­gen er­ar­bei­tet, die Wohn­bau­ge­sell­schaf­ten und an­de­re Bau­be­tei­lig­te da­bei un­ter­stüt­zen, im so­zia­len Ge­schoss­woh­nungs­bau ener­gie­ef­fi­zi­ent zu bau­en. Pro­gramm Ar­beits­kreis

An­er­kann­te Wei­ter­bil­dung

Der Ar­beits­kreis kos­ten­güns­ti­ge Pas­siv­häu­ser (AkkP) ver­mit­telt seit sei­ner Grün­dung im Jahr 1996 zwi­schen Theo­rie und Pra­xis. Bei den ganz­tä­gi­gen Tref­fen in Darm­stadt wer­den zen­tra­le Fra­gen des ener­gie­ef­fi­zi­en­ten Bau­ens nach ih­rer wis­sen­schaft­li­chen Be­ar­bei­tung in öf­fent­li­chen Sit­zun­gen vor­ge­stellt und mit dem Fach­pu­bli­kum dis­ku­tiert. Trä­ger der Ar­beits­krei­se 55 bis 57 ist das Land Hes­sen mit dem Hes­si­schen Mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft, Ener­gie, Ver­kehr und Woh­nen. Mit­glie­der der In­for­ma­ti­ons­ge­mein­schaft IG Pas­siv­haus so­wie Mit­ar­bei­ter von Kom­mu­nen zah­len einen re­du­zier­ten Teil­neh­mer­bei­trag. Die Sit­zun­gen des Ar­beits­krei­ses sind als Wei­ter­bil­dun­gen an­er­kannt.

Protokollband 54

Pro­to­koll­bän­de 53 und 54

Die Er­geb­nis­se der Sit­zun­gen des Ar­beits­krei­ses wer­den in Pro­to­koll­bän­den pu­bli­ziert. Neu er­schie­nen sind die  Pro­to­koll­bän­de der ver­gan­ge­nen Ar­beits­krei­se 53 und 54 zu be­zahl­ba­rem und ener­gie­ef­fi­zi­en­tem Som­mer­kom­fort so­wie zu  neu­en Kon­zep­ten der kon­trol­lier­ten Wohn­raum-lüf­tung. Die Pro­to­koll­bän­de kön­nen im On­li­ne-Shop des Pas­siv­haus In­sti­tuts be­stellt wer­den.
Wei­te­re In­for­ma­tio­nen so­wie die An­mel­dung zur 55. Sit­zung des Ar­beits­krei­ses kos­ten­güns­ti­ge Pas­siv­häu­ser  fin­den Sie hier so­wie un­ter www.pass­siv.de

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