Historische Ästhetik mit zukunftsweisendem Energiekonzept

25. August 2014
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Traditioneller Baustil und Passivhaus-Standard passen wunderbar zusammen – das zeigt ein aktuelles Neubau-Projekt in Hamburg. Das im Stadtteil Eimsbüttel gelegene "Haus Winter" wurde durchweg in gründerzeitlicher Architektur errichtet. Das viergeschossige Mehrfamilienhaus fügt sich somit nahtlos in die historische Bebauungsstruktur des Quartiers ein.

Tra­di­tio­nel­ler Bau­stil und Pas­siv­haus-Stan­dard pas­sen wun­der­bar zu­sam­men – das zeigt ein ak­tu­el­les Neu­bau-Pro­jekt in Ham­burg. Das im Stadt­teil Eims­büt­tel ge­le­ge­ne "Haus Win­ter" wur­de durch­weg in grün­der­zeit­li­cher Ar­chi­tek­tur er­rich­tet. Das vier­ge­schos­si­ge Mehr­fa­mi­li­en­haus fügt sich so­mit naht­los in die his­to­ri­sche Be­bau­ungs­struk­tur des Quar­tiers ein. Be­züg­lich der Ener­gie­ef­fi­zi­enz ist es gleich­zei­tig zu­kunfts­wei­send – einen we­sent­li­chen Bei­trag da­zu leis­te­te die ener­ge­ti­sche Pla­nung und Be­ra­tung des beim Pas­siv­haus In­sti­tut ak­kre­di­tier­ten Zer­ti­fi­zie­rers ZE­BAU GmbH. Am Frei­tag, den 22. Au­gust wur­de das Ge­bäu­de in An­we­sen­heit der Pro­jekt­be­tei­lig­ten ein­ge­weiht.

Das neue Pas­siv­haus steht in ei­ner mit Häu­sern aus der zwei­ten Hälf­te des 19. Jahr­hun­derts be­bau­ten Wohn­stra­ße. Das Ener­gie­kon­zept setzt vor al­lem auf höchs­te Ef­fi­zi­enz durch Däm­mung und Ge­bäu­de­tech­nik. Er­gän­zend kom­men er­neu­er­ba­re Ener­gi­en zum Ein­satz, beim Bau wur­den über­wie­gend öko­lo­gi­sche Ma­te­ria­li­en mit re­gio­na­lem Be­zug ver­wen­det. Zur Er­hö­hung des Wohn­kom­forts leg­te der Bau­herr Dr. Ge­org Win­ter zu­gleich großen Wert auf Bar­rie­re­frei­heit und einen gu­ten Schall­schutz. Al­le Woh­nun­gen ver­fü­gen über Bal­kon oder Ter­ras­se. Die ei­ge­ne Tief­ga­ra­ge ist für die In­te­gra­ti­on von Elek­tro­mo­bi­li­tät vor­ge­rüs­tet.

Der An­spruch, einen Neu­bau in grün­der­zeit­li­chem Stil mit den Vor­ga­ben des Pas­siv­haus-Stan­dards zu ver­ei­nen, er­for­der­te ei­ne en­ge Zu­sam­men­ar­beit der be­tei­lig­ten Pla­ner. Die Fas­sa­de ist nicht nur schmuck­voll, son­dern auch aus ener­ge­ti­scher Sicht vor­zeig­bar. Um Wär­me­brücken zu ver­mei­den, wur­den et­wa die or­na­men­tier­ten Bal­ko­ne mit Stahl­an­kern von au­ßen am Ge­bäu­de be­fes­tigt. Die his­to­risch an­mu­ten­den Zweiflü­gel­fens­ter sind drei­fach ver­glast. Auf die Mi­ne­ral- und EPS-Däm­mung von durch­schnitt­lich 28 cm Di­cke wur­den ein mi­ne­ra­li­scher Putz so­wie ein mi­ne­ra­li­scher An­strich auf­ge­tra­gen. Die großen süd­li­chen Fens­ter­öff­nun­gen des kom­pak­ten Baus sor­gen für ho­he so­la­re Ge­win­ne.

Durch den Pas­siv­haus-Stan­dard be­steht im "Haus Win­ter" ein ho­her Wohn­kom­fort bei sehr ge­rin­gen Ener­gie­kos­ten. Auf­grund der ther­misch op­ti­mier­ten Ge­bäu­dehül­le und der da­durch be­ding­ten hö­he­ren Ober­flä­chen­tem­pe­ra­tu­ren so­wie mit­tels der Kom­fort­lüf­tung wird ein aus­ge­gli­che­nes Raum­kli­ma mit ho­her Be­hag­lich­keit er­reicht. Ein wich­ti­ger Aspekt da­bei ist die per­ma­nen­te Zu­fuhr von vor­ge­wärm­ter Fri­schluft, die so­wohl Schim­mel- und Ge­ruchs­frei­heit als auch ei­ne an­ge­neh­me Tem­pe­rie­rung zu je­der Jah­res­zeit ga­ran­tiert.

Mehr als ein Drit­tel des ge­sam­ten Ener­gie­ver­brauchs in den In­dus­trie­na­tio­nen fließt in den Be­trieb von Ge­bäu­den, über­wie­gend in die Be­hei­zung. Bis zu 90 Pro­zent da­von kön­nen mit dem Pas­siv­haus ein­ge­spart wer­den. Der ver­blei­ben­de Be­darf lässt sich pro­blem­los mit er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en de­cken. Die Zertifizierung ei­nes Pas­siv­hau­ses bie­tet ei­ne ho­he Pla­nungs­si­cher­heit. Die lang­jäh­ri­ge Er­fah­rung der beim Pas­siv­haus In­sti­tut ak­kre­di­tier­ten Zertifizierungsstellen kommt da­bei dem ge­sam­ten Pro­jekt zu­gu­te. Das Zer­ti­fi­kat selbst be­legt die be­son­de­re ener­ge­ti­sche Qua­li­tät des Ge­bäu­des.

Bei­trag über das Ge­bäu­de in Die Welt.