Größtes Passivhaus in England - Das Stephen A. Schwarzman Centre for the Humanities erhält die Passivhaus-Zertifizierung

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Foto © Passivhaus Institut
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Mit der er­folg­rei­chen Zer­ti­fi­zie­rung im Pas­siv­haus-Stan­dard durch das Pas­siv­haus In­sti­tut setzt das Schwarz­man Cen­tre for the Hu­ma­ni­ties in Ox­ford neue Maß­stä­be für nach­hal­ti­ges Bau­en: Das Ge­bäu­de­en­sem­ble ist nicht nur das größ­te Pas­siv­haus­-Ge­bäu­de in Eng­land und das größ­te Uni­ver­si­täts­ge­bäu­de in Eu­ro­pa, son­dern be­her­bergt auch die ers­te Pas­siv­haus-zer­ti­fi­zier­te Kon­zert­hal­le welt­weit.

Der Ge­bäu­de­kom­plex er­streckt sich über rund 25.300 m² und um­fasst sie­ben Fa­kul­tä­ten der Geis­tes­wis­sen­schaf­ten so­wie meh­re­re For­schungs­in­sti­tu­te. Gleich­zei­tig ent­steht mit ei­ner 500 Sitz­plät­ze um­fas­sen­den Kon­zert­hal­le, ei­nem Thea­ter­saal für 250 Per­so­nen, ei­ner ex­pe­ri­men­tel­len „Black Box“, ei­nem Film­pro­jek­ti­ons­raum, so­wie meh­re­ren Bi­blio­the­ken, ei­nem Café und wei­te­ren öf­fent­li­chen Flä­chen ein neu­er kul­tu­rel­ler Mit­tel­punkt der Uni­ver­si­ty of Ox­ford.

Auch das be­tei­lig­te Ar­chi­tek­tur­bü­ro Hop­kins Ar­chi­tects be­tont, das Zen­trum schaf­fe einen neu­en kul­tu­rel­len Treff­punkt und bie­te einen in­spi­rie­ren­den, fle­xiblen und nach­hal­ti­gen Raum für Dia­log, For­schung und Per­for­man­ce.

Fi­nan­ziert wur­de das Pro­jekt maß­geb­lich durch ei­ne groß­zü­gi­ge Spen­de von Ste­phen A. Schwarz­man, ei­nem ame­ri­ka­ni­schen Un­ter­neh­mer und Na­mens­ge­ber des Zen­trums, der rund 185 Mil­lio­nen Pfund zur Ent­wick­lung bei­ge­tra­gen hat.

Nach­hal­tig­keit und Ar­chi­tek­tur

Die Fas­sa­de aus Kalk­stein und Zie­geln wur­de von den Hop­kins Ar­chi­tects so ge­wählt, dass sich der Neu­bau har­mo­nisch in das his­to­ri­sche Um­feld ein­fügt. Land­schaft­lich ge­stal­te­te Gär­ten und groß­zü­gi­ge Ver­gla­sun­gen in den Ober­ge­schos­sen un­ter­strei­chen die of­fe­ne und ein­la­den­de Wir­kung des Ge­bäu­des.

Im Zen­trum des Ge­bäu­de­en­sem­bles liegt die Gre­at Hall, ein licht­durch­flu­te­tes, vier­ge­schos­si­ges Atri­um mit fle­xi­bel nutz­ba­rem Ver­an­stal­tungs­be­reich im Erd­ge­schoss und of­fen ge­stal­te­ten Lern­be­rei­chen auf den obe­ren Eta­gen. Ein be­son­de­res High­light ist die 19 Me­ter brei­te Holz­kup­pel, de­ren geo­me­tri­sches De­sign sich sie­ben Me­ter über die Dach­li­nie er­hebt.

Durch die Pla­nung und Um­set­zung im Pas­siv­haus-Stan­dard sym­bo­li­siert das Ge­bäu­de Lang­le­big­keit und Ener­gie­ef­fi­zi­enz auf höchs­tem Ni­veau.

Die luft­dich­te Ge­bäu­dehül­le, Drei­fach­ver­gla­sung so­wie ei­ne hoch­wer­ti­ge Däm­mung, die in et­wa die Flä­che von drei Fuß­ball­fel­dern ab­de­cken könn­te, und ein Lüf­tungs­kon­zept mit Wär­me­rück­ge­win­nung tra­gen maß­geb­lich zur Ener­gie­ef­fi­zi­enz und zum Raum­kom­fort bei. Bei der Ge­bäu­dehül­le konn­te ein durch­schnitt­li­cher U-Wert al­ler Bau­tei­le von 0,30 W/(m²K) nach PHPP er­reicht wer­den. Der durch­schnitt­li­che U-Wert der Au­ßen­wand be­trägt 0,16 W/(m²K), der des Daches 0,12 W/(m²K).

Aus der Sicht des Pas­siv­haus-Pla­ners Etu­de aus Lon­don wa­ren vor al­lem die Wär­me­ver­lus­te durch das kom­ple­xe Lüf­tungs­sys­tem ei­ne Her­aus­for­de­rung, zu­mal glei­cher­ma­ßen die gu­te Luft­qua­li­tät über die ver­schie­de­nen An­wen­dungs­be­rei­che des Ge­bäu­des ge­währ­leis­tet wer­den muss­te.

Zu­dem be­fin­den sich 100 Pho­to­vol­taik­mo­du­le auf dem Dach und im Bau­pro­zess ka­men Low-Car­bon-Be­ton (Ein­spa­rung: 544 Ton­nen CO₂e) so­wie Stahl mit 97,7 % Re­cy­clin­gan­teil zum Ein­satz. Dar­über hin­aus wur­den weit­ge­hend re­gio­na­le Ma­te­ria­li­en ein­ge­setzt, um Trans­por­te­mis­sio­nen zu re­du­zie­ren und die lo­ka­le Wirt­schaft zu stär­ken.

"Die Pla­nung, der Bau und die In­be­trieb­nah­me ei­nes so großen Ge­bäu­des mit kom­ple­xer Nut­zung er­for­dern ei­ne au­ßer­ge­wöhn­li­che Team­leis­tung. Die­ser Team­geist und die ho­he Mo­ti­va­ti­on al­ler Be­tei­lig­ten wa­ren von An­fang bis En­de deut­lich spür­bar und tru­gen we­sent­lich zur er­ziel­ten Qua­li­tät bei. Als Pas­siv­haus-Zer­ti­fi­zie­rer die­ses Pro­jek­tes freu­en wir uns, be­stä­ti­gen zu kön­nen, dass die ho­hen Qua­li­täts­stan­dards, die für die Pas­siv­haus-Zer­ti­fi­zie­rung er­for­der­lich sind, bei die­sem Pro­jekt er­füllt wur­den." (Lasz­lo Lepp, Zer­ti­fi­zie­rer, Pas­siv­haus In­sti­tut Inns­bruck)

Das Pro­jekt­team be­steht aus:

  • Cli­ent: The Uni­ver­si­ty of Ox­ford

  • Ar­chi­tekt: Hop­kins Ar­chi­tects

  • M&E En­gi­neer: Max Ford­ham

  • Pas­siv­haus Pla­ner: Etu­de

  • Con­trac­tor: Laing O'Rour­ke

  • Pas­siv­haus Zer­ti­fi­zie­rer: Pas­siv­haus In­sti­tut