Tiroler Gipfelstürmer des energieeffizienten Bauens

9. August 2018
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Während alle unter der Hitze des beginnenden Klimawandels stöhnen, zeigen die Tiroler Gipfelstürmer des energieeffizienten Bauens, wie dieser Sektor seinen Energieverbrauch drastisch senken kann. Die Innsbrucker Immobiliengesellschaft und die NEUE HEIMAT TIROL setzen dies im großen Stil um. Damit sind sie Wegweiser, die CO2-Emmissionen bei Gebäuden österreichweit auf Null zu bringen. Zudem verbessert sich auch das Innenraumklima und spart den Nutzern ein kleines Vermögen.

 

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In den letz­ten Wo­chen hat ei­ne Viel­zahl von ex­tre­men Wet­ter­eig­nis­sen deut­lich ge­macht: Der von Men­schen ver­ur­sach­te Kli­ma­wan­del hat be­reits be­gon­nen. Ma­chen wir so wei­ter wie bis­her, dann ist un­ser noch ver­füg­ba­res CO2-Bud­get be­reits in 14 Jah­ren zur Gän­ze auf­ge­braucht! Es ist da­her drin­gend not­wen­dig, so­fort Maß­nah­men zu er­grei­fen, um den fos­si­len Ener­gie­ver­brauch und die stei­gen­den CO2-Em­mis­sio­nen dras­tisch zu re­du­zie­ren. Bis spä­tes­tens zum Jahr 2050 muss dem­nach die Welt­wirt­schaft zur Gän­ze de­kar­bo­ni­siert sein.
 

In der Kli­ma- und Ener­gie­stra­te­gie „Missi­on 2030“ der ös­ter­rei­chi­schen Bun­des­re­gie­rung steht über den ener­ge­ti­schen Stan­dard zur Er­rei­chung der Pa­ri­ser Kli­ma­schutz­zie­le Fol­gen­des: "Der Baus­tan­dard für Neu­bau und ther­mi­sche Sa­nie­run­gen ist lau­fend an den bes­ten ver­füg­ba­ren Stan­dard an­zu­pas­sen".
 

Ti­rol hat sich zum Ziel ge­setzt, bis zum Jahr 2050 ener­gie­au­to­nom zu wer­den. „Das be­deu­tet, dass wir un­se­ren Ener­gie­be­darf in­ner­halb ei­ner Ge­ne­ra­ti­on et­wa um die Hälf­te re­du­zie­ren und un­se­re Ener­gie­ver­sor­gung Schritt für Schritt auf hei­mi­sche, er­neu­er­ba­re Ener­gie­trä­ger um­stel­len“, er­läu­tert Ener­gie­re­fe­rent LHStv Jo­sef Geis­ler die ener­gie­po­li­ti­schen Zie­le Ti­rols. Bei der Ziel­er­rei­chung spielt der Ge­bäu­de­sek­tor ei­ne zen­tra­le Rol­le. Zir­ka 35 Pro­zent des ge­sam­ten Ener­gie­be­darfs in Ti­rol ent­fal­len auf den Ge­bäu­de­be­reich.
 

„Wir konn­ten in Ti­rol be­reits be­acht­li­che Er­fol­ge er­zie­len, müs­sen uns aber wei­ter­hin so­wohl im Neu­bau als auch in der Sa­nie­rung nach der De­cke stre­cken. Der öf­fent­li­chen Hand und den ge­mein­nüt­zi­gen Wohn­bau­trä­gern kommt da­bei spe­zi­ell in den Bal­lungs­räu­men ei­ne be­deu­ten­de Rol­le zu“, be­rich­tet Geis­ler. Im Ver­gleich zu 2005 ist der Ener­gie­be­darf im Ge­bäu­de­be­reich um 2,1 Pro­zent ge­sun­ken. Und das ob­wohl die Wohn­be­völ­ke­rung Ti­rols in die­sem Zeit­raum um 7,5 Pro­zent oder 52.000 Per­so­nen ge­wach­sen ist.
 

„Ganz nach dem Mot­to ‚Think Glo­bal - Act Lo­cal‘ freut es mich ganz be­son­ders, dass die Stadt Inns­bruck als Stand­ort für ener­gie­ef­fi­zi­en­tes Bau­en ge­mein­sam mit un­se­ren Bau­trä­gern kon­kre­te Ta­ten setzt“, sagt der Inns­bru­cker Bür­ger­meis­ter Ge­org Wil­li. „Die Um­set­zung der Kli­ma­zie­le von Pa­ris be­ginnt vor Ort bei je­dem Ein­zel­nen von uns. Hilf auch du mit dei­nem per­sön­li­chen Bei­trag mit, da­mit wir glo­bal dem Kli­ma­wan­del un­se­re ge­bün­del­ten lo­ka­len Ta­ten ent­ge­gen­set­zen kön­nen.“

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Gip­fel­stür­mer des ener­gie­ef­fi­zi­en­ten Bau­ens


Die NEUE HEI­MAT TI­ROL (NHT) und die Inns­bru­cker Im­mo­bi­li­en­ge­sell­schaft (IIG) sind rich­tungs­wei­sen­de Vor­bil­der in Ös­ter­reich. Sie ma­chen mit ih­rer ge­leb­ten Un­ter­neh­men­spra­xis deut­lich, dass der Pas­siv­haus-Stan­dard und in der Sa­nie­rung der Ener­PHit-Stan­dard die bes­ten ver­füg­ba­ren Stan­dards dar­stel­len. Wir wol­len so­wohl die Re­gie­rung als auch al­le Sta­ke­hol­der in den Bun­des­län­dern und Ge­mein­den da­zu er­mu­ti­gen, eben die­sen Stan­dard auch tat­säch­lich auf brei­ter Ebe­ne um­zu­set­zen.

Einen Mo­nat vor Be­ginn der Klet­ter-Welt­meis­ter­schaft im Klet­ter­zen­trum Inns­bruck ver­deut­li­chen die bei­den großen Bau­trä­ger NHT und IIG ge­mein­sam mit der Pas­siv­haus Aus­tria, wie die­se den bes­ten ver­füg­ba­ren Stan­dard auch tat­säch­lich auf brei­ter Ebe­ne um­set­zen und als „Gip­fel­stür­mer des ener­gie­ef­fi­zi­en­ten Bau­ens“ den Ener­gie­ver­brauch re­du­zie­ren

 

  • Inns­bruck weist mitt­ler­wei­le welt­weit mit 1,2 m² Pas­siv­haus-Flä­che pro Ein­woh­ner die höchs­te Dich­te an Pas­siv­häu­sern in Städ­ten mit über 100.000 Ein­woh­nern auf
     
  • Inns­bruck hat ak­tu­ell über 150.000 m² Ener­gie­be­zugs­flä­che an Pas­siv­häu­sern und Ener­PHit-Sa­nie­run­gen und wird die­se bis En­de 2019 fast ver­dop­peln
     
  • Die Stadt Inns­bruck er­rich­tet mit der Inns­bru­cker Im­mo­bi­li­en­ge­sell­schaft als ers­te Lan­des­haupt­stadt Ös­ter­reichs al­le ih­re ei­ge­nen öf­fent­li­chen Bau­ten im Pas­siv­haus-Stan­dard, wo­bei ein Groß­teil der Ge­bäu­de auch zer­ti­fi­ziert wird
     
  • Bei Großin­stand­set­zun­gen (Ge­ne­ral­sa­nie­rung) von Be­stands­ge­bäu­den der IIG wird der Ener­PHit-Stan­dard um­ge­setzt
     
  • Die De­kar­bo­ni­sie­rung ist bei der IIG voll im Gan­ge, bei neu­en Ge­bäu­den und bei Sa­nie­run­gen kom­men kei­ne fos­si­len Brenn­stof­fe mehr zum Ein­satz. Der Tausch der al­ten fos­si­len An­la­gen wird im Zu­ge der Ener­gie­raum­pla­nung kon­se­quent im Sin­ne des Ener­gie­plans Inns­bruck 2050 bzw. Ti­rol 2050 ener­gie­au­to­nom um­ge­setzt
     
  • Die in Ti­rol er­rich­te­ten und in der Pas­siv­haus-Da­ten­bank do­ku­men­tier­ten 40 Ob­jek­te von NHT + IIG spa­ren in den kom­men­den 40 Jah­ren 420 GWh an En­d­ener­gie durch die­sen bes­ten ver­füg­ba­ren Stan­dard ein. Dies ent­spricht ei­nem Erd­gas­vo­lu­men, das in ei­ner Ga­spi­pe­li­ne zwei­mal rund um die Er­de Platz hät­te
     
  • Je­der der Haus­hal­te spart zwi­schen € 500,- und € 1.400,- jähr­lich an Ener­gie­kos­ten. Über den Wir­kungs­zeit­raum von 40 Jah­ren spart je­der Haus­halt zwi­schen € 36.000,- und € 100.000,- an Ener­gie­aus­ga­ben ein klei­nes Ver­mö­gen. Für die­se Er­spar­nis kann sich je­der Haus­halt viel leis­ten – Ener­gie­ef­fi­zi­enz zahlt sich eben aus!
     
  • Die NHT wird bis 2030 dank der kon­se­quen­ten Um­set­zung von höchs­ter Ener­gie­ef­fi­zi­enz bei al­len Neu­bau­ten wie auch Alt­bau­sa­nie­run­gen frei von fos­si­len Ener­gie­trä­gern sein
     
  • Die NHT hat seit 2009 be­reits über 4.500 Woh­nun­gen in Pas­siv­haus-Stan­dard er­rich­tet
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Fotocredit: PHI
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Fotocredit: PHI

Wir bau­en den bes­ten ver­füg­ba­ren Baus­tan­dard
„Mit über 4.500 fer­tig­ge­stell­ten Pas­siv­haus-Woh­nun­gen so­wie wei­te­ren 600 ge­plan­ten Ein­hei­ten zählt die NHT zu den größ­ten Pas­siv­haus-Bau­ern welt­weit. Ne­ben güns­ti­gen Ener­gie­kos­ten für un­se­re Be­woh­ner leis­ten wir da­mit einen kon­kre­ten Bei­trag zur öko­lo­gi­schen Nach­hal­tig­keit“, be­tont Ge­schäfts­füh­rer Han­nes Gschwent­ner für die Neue Hei­mat Ti­rol (NHT). Für das En­ga­ge­ment bei der Er­rich­tung von ener­gie­ef­fi­zi­en­ten Ge­bäu­den wur­de die NHT mit zwei be­deu­ten­den Prei­sen aus­ge­zeich­net: Ein Wohn­pro­jekt in Ab­sam er­hielt die kli­maak­tiv Aus­zeich­nung in Gold. Das Wohn- und Pfle­ge­heim Olym­pi­sches Dorf wur­de 2015 mit dem re­nom­mier­ten Bau­her­ren-Preis und mit dem PHI-Zer­ti­fi­kat aus­ge­zeich­net.

„Der Pas­siv­haus-Stan­dard ist für die IIG mitt­ler­wei­le schon „zum Stan­dard“ ge­wor­den und kann auf ei­nem ho­hen Ni­veau um­ge­setzt wer­den (bei Neu­bau­ten und Sa­nie­run­gen). Der Weg hin zu Er­neu­er­ba­ren Ener­gie­for­men wird be­reits seit ei­ni­gen Jah­ren kon­se­quent ver­folgt. Die ers­ten bei­den Pel­lets­an­la­gen in Wohn­ge­bäu­den der Stadt (Pas­siv­h­aus­bau­ten) sind er­rich­tet und das Fir­me­na­re­al in der Rossau wird mit ei­ner Hack­gut­an­la­ge ver­sorgt“, so der tech­ni­sche Lei­ter der IIG Bau­meis­ter Schöpf Mar­kus. Die IIG wur­de für die ener­gie­ef­fi­zi­en­te Bau­wei­se mehr­fach mit kli­maak­tiv Gold aus­ge­zeich­net.

Die IIG er­hielt heu­te gleich für drei Pro­jek­te die PHI-Zer­ti­fi­ka­te vom Pas­siv­haus In­sti­tut über­reicht. Für das Se­nio­ren­wohn- und Pfle­ge­heim Pradl (zer­ti­fi­ziert vom Ener­gi­e­in­sti­tut Vor­arl­berg) und die Wohn­haus­an­la­ge Ro­seg­ger­stra­ße gibt es je­weils das Zer­ti­fi­kat Pas­siv­haus Clas­sic. Die im Zu­ge des EU-För­der­pro­jek­tes SIN­FO­NIA durch­ge­führ­te Sa­nie­rung der Volks­schu­le An­ger­gas­se wur­de mit dem Ener­PHit-Zer­ti­fi­kat (Pas­siv­haus-Stan­dard für Sa­nie­run­gen) aus­ge­zeich­net. Lasz­lo Lepp vom Pas­siv­haus In­sti­tut Inns­bruck freut sich, mit der PHI-Zer­ti­fi­zie­rung als un­ab­hän­gi­ge Qua­li­täts­si­che­rung die ho­he Ener­gie­ef­fi­zi­enz die­ser Ob­jek­te – im bes­ten ver­füg­ba­ren Baus­tan­dard – be­stä­ti­gen zu kön­nen.

„All die­se po­si­ti­ven Bei­spie­le zei­gen, dass es bei so­for­ti­gem kon­se­quen­tem Han­deln mög­lich ist, nicht nur ein­zel­ne Ge­bäu­de zu­kunfts­fit zu bau­en, son­dern auch Stadt­quar­tie­re oder gan­ze Städ­te bis 2050 en­kel­taug­lich zu ge­stal­ten. Es ist nun höchst an der Zeit, die­sen bes­ten ver­füg­ba­ren Baus­tan­dard auch Ös­ter­reich weit zu eta­blie­ren“, for­dert Gün­ter Lang, Lei­ter der Pas­siv­haus Aus­tria al­le auf, den aus­ge­zeich­ne­ten Bei­spie­len zu fol­gen. Das Pas­siv­haus ist schon längst kei­ne Ein­zel­er­schei­nung mehr, son­dern kann wie am Bei­spiel Inns­bruck durch­aus Stadt­bild prä­gend sein, oh­ne dass dies al­ler­dings sicht­bar wird. Im An­schluss an die Pres­se­kon­fe­renz konn­ten sich die Teil­neh­mer bei ei­ner Rad­tour über die ho­he Dich­te an Pas­siv­häu­sern über­zeu­gen. Ei­ni­ge die­ser Ob­jek­te wer­den auch un­ter den 120 Pas­siv­häu­sern in Ös­ter­reich sein, die zwi­schen 9. und 11. No­vem­ber 2018 zu den Ta­gen des Pas­siv­hau­ses zu be­sich­ti­gen sein wer­den.

 

Kletterzentrum Innsbruck Sillside, Fo­to­cre­dits: LANG