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Zer­ti­fi­zier­ba­re Ge­bäu­des­tan­dards des Pas­siv­haus In­sti­tuts

Die Kon­zep­te Pas­siv­haus und Ener­PHit-Mo­der­ni­sie­rung sind voll­kom­men neu für Sie und Sie wün­schen sich ei­ne nied­rig­schwel­li­ge Ein­füh­rung in das The­ma? Die In­for­ma­ti­ons-Ge­mein­schaft Pas­siv­haus Deutsch­land hat al­les Wis­sens­wer­te kurz und bün­dig für Ein­stei­ger*in­nen zu­sam­men­ge­fasst.

Sie in­ter­es­sie­ren sich für die De­tails? Sprin­gen Sie di­rekt zu den Zer­ti­fi­zie­rungs­kri­te­ri­en.

 

Pas­siv­häu­ser zeich­nen sich durch be­son­ders ho­he Be­hag­lich­keit bei sehr nied­ri­gem Ener­gie­ver­brauch aus. Ins­be­son­de­re bei Neu­bau­ten bie­tet der Pas­siv­haus-Stan­dard ei­ne aus­ge­zeich­ne­te Wirt­schaft­lich­keit. Die leicht er­höh­ten Meh­rin­ves­ti­tio­nen zu Be­ginn zah­len sich dank der si­gni­fi­kan­ten Ener­gie­ein­spa­run­gen im Ge­bäu­de­be­trieb schnell wie­der aus.

Ener­PHit (sprich "En­er­fit") ist der eta­blier­te Stan­dard für die ener­ge­ti­sche Alt­bau­mo­der­ni­sie­rung mit Pas­siv­haus-Kom­po­nen­ten. Er be­rück­sich­tigt die Tat­sa­che, dass bau­tech­ni­sche Ge­ge­ben­hei­ten das Er­rei­chen des Pas­siv­haus Stan­dards in Be­stands­ge­bäu­den häu­fig er­schwe­ren und er­laubt da­her er einen et­was hö­he­ren Ener­gie­be­darf un­ter Ein­hal­tung der Kom­fort-Kri­te­ri­en. Der Stan­dard kann ent­we­der mit dem Ener­gie­be­darfs­ver­fah­ren oder mit dem Bau­teil­ver­fah­ren nach­ge­wie­sen wer­den. Auch ei­ne schritt­wei­se Mo­der­ni­sie­rung mit Ener­PHit-Sa­nie­rungs­plan ist mög­lich. Die­ser kann so­gar vor­zer­ti­fi­ziert wer­den.

Der PHI-Energiesparhaus-Standard eig­net sich für Bau­pro­jek­te, bei de­nen die Pas­siv­haus-Kri­te­ri­en an­ge­strebt, aber dann aus ver­schie­de­nen Grün­den doch nicht ein­ge­hal­ten wer­den konn­ten (bei­spiels­wei­se weil die er­for­der­li­che Luft­dicht­heit nicht er­reicht wur­de).

Fol­gen­de wei­te­re Stan­dards sind ak­tu­ell in Ent­wick­lung:

 

Ener­PHit-Nut­zungs­ein­heit (oder "Ener­PHit Unit")

Die­ser Stan­dard ist ei­ne Va­ri­an­te des Ener­PHit-Bau­teil­ver­fah­rens. Zer­ti­fi­ziert wer­den kön­nen ein­zel­ne mo­der­ni­sier­te Wohn- und Ge­wer­be­ein­hei­ten in Ge­bäu­den mit mehr als ei­ner Ein­heit. Die be­trach­te­te Ein­heit muss da­für voll­stän­dig mit Pas­siv­haus-Kom­po­nen­ten mo­der­ni­siert wer­den. Der Rest des Ge­bäu­des wird für die Zer­ti­fi­zie­rung nicht be­rück­sich­tigt.

Die vor­läu­fi­ge Fas­sun­g der erarbeiteten Kri­te­ri­en ist auf An­fra­ge er­hält­lich und kann für die Zer­ti­fi­zie­rung von Pro­jek­ten nach schrift­li­cher Be­stä­ti­gung durch die Zertifizierungsstelle und das Pas­siv­haus In­sti­tut ver­wen­det wer­den. Bit­te wen­den Sie sich bei In­ter­es­se an building.certification@passiv.de

Co­re & Shell

Die­ser Stan­dard gilt für Nicht­wohn­ge­bäu­de, die grund­sätz­lich für die Bü­ro­nut­zung ge­eig­net sind und die zum Teil oder voll­stän­dig nach dem so­ge­nann­ten Prin­zip des „Co­re and Shell“ (Kern und Scha­le) ver­mie­tet wer­den. Bei die­ser Me­tho­de müs­sen Ge­bäu­de zum Zeit­punkt der Zer­ti­fi­zie­rung, zu­sätz­lich zur voll­stän­di­gen ther­mi­schen Hül­le, min­des­tens Fol­gen­des um­fas­sen: Ge­rä­te und ver­ti­ka­le Ver­tei­lung für Lüf­tung, Hei­zung, Küh­lung und Warm­was­ser­be­rei­tung; Be­leuch­tung in Ge­mein­schafts­be­rei­chen; Auf­zü­ge; au­ßen­lie­gen­den Son­nen­schutz (falls er­for­der­lich). Al­le an­de­ren Sys­te­me und Aus­rüs­tun­gen wer­den von der Miet­par­tei in­stal­liert. Ein Do­ku­ment mit den „Tech­ni­schen Min­dest­an­for­de­run­gen an die Mie­ter­aus­stat­tung“ (TMM) muss für die Zer­ti­fi­zie­rung er­stellt und als Teil des Miet­ver­trags auf­ge­nom­men wer­den. Die Miet­par­tei­en in­stal­lie­ren die Aus­stat­tung in den ge­mie­te­ten Räu­men ge­mäß die­sem Do­ku­ment.

Die vor­läu­fi­ge Fas­sun­g der erarbeiteten Kri­te­ri­en ist auf An­fra­ge er­hält­lich und kann für die Zer­ti­fi­zie­rung von Pro­jek­ten nach schrift­li­cher Be­stä­ti­gung durch die Zertifizierungsstelle und das Pas­siv­haus In­sti­tut ver­wen­det wer­den. Bit­te wen­den Sie sich bei In­ter­es­se an building.certification@passiv.de

Un­ter­tei­lung in Klas­sen: Clas­sic, Plus und Pre­mi­um

Pas­siv­häu­ser und Ener­PHit-Sa­nie­run­gen kön­nen ide­al mit der Er­zeu­gung er­neu­er­ba­rer Ener­gi­en kom­bi­niert wer­den. Dies spie­gelt sich in drei Klas­sen wi­der:

  • Clas­sic: Pas­siv­haus oder Ener­PHit-Sa­nie­rung oh­ne ei­ge­ne Ener­gie­er­zeu­gung
  • Plus: Ener­gie­er­zeu­gung und -ver­brauch sind im Jah­res­mit­tel un­ge­fähr gleich
  • Pre­mi­um: Es wird im Jah­res­mit­tel deut­lich mehr Ener­gie er­zeugt als ver­braucht

Zur Ein­tei­lung in Clas­sic, Plus und Pre­mi­um wird der Be­darf an er­neu­er­ba­rer Pri­mär­ener­gie des ge­sam­ten Ge­bäu­des (in­klu­si­ve Heiz­wär­me, Warm­was­ser­er­zeu­gung, Haus­haltss­trom) der Er­zeu­gung von er­neu­er­ba­rem Pri­mär­strom ge­gen­über­ge­stellt.

Al­le Pas­siv­haus- und Ener­PHit-Klas­sen kön­nen welt­weit in al­len Kli­ma­zo­nen er­reicht wer­den, wo­bei je­weils un­ter­schied­li­che Grenz­wer­te gel­ten kön­nen. Ei­ne Um­set­zung ist so­wohl bei Wohn­ge­bäu­den als auch bei den meis­ten Nicht­wohn­ge­bäu­den (von Bü­ro- und Bil­dungs­ge­bäu­den bis hin zu Schwimm­bä­dern) mög­lich.

Zer­ti­fi­zie­rung: Warum und wie?

Bei der Ge­bäu­de-Zer­ti­fi­zie­rung wird die Aus­füh­rungs­pla­nung sorg­fäl­tig und um­fas­send ge­prüft. So kön­nen et­wai­ge Feh­ler idea­ler­wei­se be­reits vor Bau­be­ginn kor­ri­giert wer­den. Wei­te­re Nach­wei­se aus der Bau­aus­füh­rung, wie der Luft­dicht­heits­test, ver­voll­stän­di­gen die Qua­li­täts­kon­trol­le. Nur wenn die ge­nau de­fi­nier­ten Kri­te­ri­en aus­nahms­los ein­ge­hal­ten wer­den, wird ein Zer­ti­fi­kat aus­ge­stellt. Dank der Zer­ti­fi­zie­rung wis­sen die Auf­trag­ge­ber*in­nen, dass ihr Ge­bäu­de den an­ge­streb­ten Ener­gie­stan­dard tat­säch­lich er­reicht. Dies trägt eben­falls zur Wert­stei­ge­rung der Im­mo­bi­lie bei.

Ablauf der Zertifizierung

Wir emp­feh­len, schon in ei­nem frü­hen Pla­nungs­sta­di­um Kon­takt mit ei­ner Zer­ti­fi­zie­rungs­stel­le auf­zu­neh­men. Zu die­sem Zeit­punkt kön­nen Pro­ble­me noch leicht be­ho­ben wer­den. Grund­sätz­lich ist ei­ne Zer­ti­fi­zie­rung aber auch nach Fer­tig­stel­lung des Ge­bäu­des mög­lich.

In der Re­gel wer­den be­reits vor Bau­be­ginn al­le ener­ge­tisch re­le­van­ten Pla­nungs­un­ter­la­gen und tech­ni­schen Da­ten der Bau­pro­duk­te bei der Zer­ti­fi­zie­rungs­stel­le ein­ge­reicht. Nach sorg­fäl­ti­ger Prü­fung und Ab­gleich mit der Ener­gie­bi­lanz­be­rech­nung teilt die Zer­ti­fi­zie­rungs­stel­le ggf. er­for­der­li­che Kor­rek­tu­ren mit. Nach Ab­schluss der Bau­ar­bei­ten wer­den bei der Schluss­prü­fung even­tu­el­le Pla­nungs­än­de­run­gen nach­ge­führt und die Nach­wei­se aus der Bau­aus­füh­rung (Luft­dicht­heits­test, Ein­re­gu­lie­rungs­pro­to­koll der Lüf­tungs­an­la­ge, Bau­lei­ter­er­klä­rung) ge­prüft. 

Wer­den al­le Kri­te­ri­en ein­ge­hal­ten, er­hal­ten die Auftraggeber*innen ein of­fi­zi­el­les Zer­ti­fi­kat, ein Bei­heft mi­t der Do­ku­men­ta­ti­on der Ener­gie­bi­lanz­be­rech­nung und al­len re­le­van­ten Kenn­wer­ten des Ge­bäu­des so­wie op­tio­nal ei­ne Haus­pla­ket­te.

Sonderfall: Schrittweise Modernisierung mit EnerPHit-Sanierungsplan

Viele Bauleute möchten keine Komplettmodernisierung durchführen, sondern jeweils nur Bauteile mit aktuellem Instandsetzungsbedarf modernisieren. Diese Vorgehensweise auf Basis des "Wenn schon, denn schon" Kopplungsprinzips ist empfehlenswert, denn sie stellt die wirtschaftlichste Sanierungsvariante dar. 

Vor Beginn der ersten Maßnahme sollte jedoch ein Gesamtplan für den aktuellen und alle folgenden Modernisierungsschritte aufgestellt werden - bis hin zum rundum modernisierten Gebäudezustand. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Schritte gut ineinandergreifen und sich die Bauleute nach dem letzten Schritt über ein behagliches Gebäude mit geringen Energiekosten freuen können. 

Der EnerPHit-Sanierungsplan bietet eine Methodik für einen solchen Gesamtplan (im PHPP-Tool enthalten). Als zusätzliche Qualitätssicherung bietet das Passivhaus Institut eine Vorzertifizierung als EnerPHit- (oder Passivhaus-) Projekt an. Voraussetzung ist neben einem sorgfältig aufgestellten EnerPHit-Sanierungsplan, dass der erste Sanierungsschritt umgesetzt ist und damit eine Energieeinsparung von mindestens 20 % erzielt wird. Das Vorzertifikat gibt den Auftraggeber*innen und Planenden die Sicherheit, dass nach plangemäßer Umsetzung aller Modernisierungsschritte der angestrebte Standard tatsächlich erreicht wird.

Zertifizierungsstelle finden

Die Ge­bäu­de­zer­ti­fi­zie­rung kann orts­un­ab­hän­gig durch­ge­führt wer­den, so­dass Sie bei der Wahl der Zer­ti­fi­zie­rungs­stel­le fle­xi­bel sind.

Das Pas­siv­haus In­sti­tut bie­tet welt­weit Zer­ti­fi­zie­run­gen nach den Stan­dards Pas­siv­haus, Ener­PHit und Ener­gie­spar­haus an. Kon­tak­tie­ren Sie uns ger­ne für Ihr in­di­vi­du­el­les An­ge­bot!

 

Pas­siv­haus In­sti­tut (Stand­ort Darm­stadt)           
Spra­chen: de | en | es | it | ro | pl | bg | zh     
buil­ding.cer­ti­fi­ca­ti­on@pas­siv.de


Pas­siv­haus In­sti­tut (Stand­ort Inns­bruck)            
Spra­chen: de | en | hu
http://www.phi-ibk.at/

 

Fol­gen­de wei­te­re Per­so­nen wur­den durch das Pas­siv­haus In­sti­tut ak­kre­di­tiert, in sei­nem Na­men Pas­siv­häu­ser, Ener­PHit-Mo­der­ni­sie­run­gen und Ener­gie­spar­häu­ser nach den Kri­te­ri­en des Pas­siv­haus In­sti­tuts welt­weit zu zer­ti­fi­zie­ren:

 

TA­BEL­LE MIT FILTERFUNKTION EIN­FÜ­GEN?? https://passiv.de/de/03_zertifizierung/03_zertifizierer/01_autorisiert/01_autorisiert.html

Ge­bäu­de­kri­te­ri­en: Pas­siv­haus, Ener­PHit, PHI-Ener­gie­spar­haus

Deutsch
Englisch
Spanisch
Weitere Sprachen

Partner des Passivhaus Instituts haben die Zertifizierungskriterien in zahlreiche weitere Sprachen übersetzt. Hier finden Sie eine Übersicht der verfügbaren Übersetzungen.

Achtung: Bitte beachten Sie, dass die Übersetzungen Dritter nicht vollumfänglich überprüft wurden und daher nur die offiziell vom Passivhaus Institut herausgegebenen Gebäudekriterien in deutscher, englischer und spanischer Sprache zur Zertifizierung herangezogen werden können.

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Für Gebäudezertifizierungen, die vor April 2023 begonnen wurden, gilt der Stand der im jeweiligen Zeitraum gültigen Gebäudekriterien.