Wer ein Gesamtkonzept für seinen Neubau oder die geplante Sanierung erarbeitet und anschließend mit Blick auf die Energieeffizienz untersucht und optimiert, spart nicht nur Baukosten, sondern auch reichlich Zeit und Nerven. Um die Qualität Ihres Bauprojekts sicherzustellen, können Sie vom Know-How zertifizierter Fachleute profitieren, auf geprüfte hochqualitative Komponenten setzen und Ihr Gebäude nach Abschluss der Maßnahmen freiwillig zertifizieren lassen. Auch eine Beratung und/oder Vorzertifizierung während der Planungsphase ist möglich.
Die Planung und Umsetzung von Passivhäusern bzw. EnerPHit-Sanierungen erfordert spezielle Kompetenzen. Alle am Bau beteiligten Personen können sich diese jedoch leicht mit Weiterbildungen aneignen. Einen kurzen kostenfreien Einführungskurs zum Thema gibt es hier. Mitglieder der IG Passivhaus haben außerdem Zugriff auf eine ausführliche Checkliste für die Bauplanung.
Das Passivhaus-Konzept als solches wurde bewusst nicht geschützt, sodass es jeder und jedem freisteht, ein Gebäude als Passivhaus zu bauen oder zum EnerPHit-Standard zu modernisieren.
Doch gerade wenn es für die Baubeteiligten das erste Projekt dieser Art ist, empfiehlt sich die beratende Unterstützung von Passivhaus-Planer*innen/-Berater*innen sowie die Zusammenarbeit mit qualifizierten Passivhaus-Handwerker*innen.
Ein Gebäude ist nur so gut wie seine einzelnen Bauteile. Daher empfiehlt es sich, stets auf die Qualität der gewünschten Komponenten zu achten und besonders energieeffiziente Produkte auszuwählen. Einen guten Überblick über relevante Angebote auf dem Markt bietet Ihnen die Komponenten-Datenbank. Sie listet eine große Bandbreite an zertifizierten Produkten verschiedenster Hersteller in zehn Kategorien: Bausysteme, Lüftungsgeräte, Fassaden, Fenster, Türen, Duschwasserwärmerückgewinnung, Wärmepumpen & Kombigeräte, Luftdichtheitssysteme, Sonnenschutzsysteme sowie andere Technologien.
Produkte, die das Zertifikat „Zertifizierte Passivhaus-Komponente“ tragen, sind nach einheitlichen Kriterien geprüft, bezüglich ihrer Kennwerte vergleichbar und von exzellenter energetischer Qualität. Ihre Verwendung erleichtert die Arbeit der Bauplanenden erheblich und trägt wesentlich dazu bei, die einwandfreie Funktion des neu entstehenden oder modernisierten Gebäudes zu gewährleisten.
Wer sichergehen möchte, dass der angestrebte Energiestandard auch tatsächlich erreicht wird, kann sein Gebäude zertifizieren lassen. Dabei werden die zugrunde gelegten Berechnungen sowie Planungsunterlagen für Gebäudehülle und Haustechnik überprüft. Nur wenn die genau definierten Kriterien des Passivhaus- oder EnerPHit-Standards eingehalten werden, wird ein Zertifikat ausgestellt. Sollte das Bauprojekt den Passivhaus-Standard nur knapp verfehlt, kann eine Zertifizierung als Energiesparhaus erfolgen.
Bei EnerPHit-Sanierungen lohnt sich zudem die Erstellung eines EnerPHit-Sanierungsplans, welcher ebenfalls vorzertifiziert werden kann. So wird sichergestellt, dass bei schrittweiser Ausführung der Maßnahmen über einen längeren Zeitraum hinweg, keine Chancen "verbaut" werden, indem die Fehlplanung einer Maßnahme versehentlich die erfolgreiche Umsetzung einer weiteren erschwert oder gar verhindert.
Das Planungstool Passivhaus-Projektierungspaket (PHPP) bietet als erprobtes, überprüftes Rechenverfahren das nötige Werkzeug, um unter anderem den Heizwärme- und Primärenergiebedarf korrekt zu ermitteln. Ergänzt wird das PHPP durch eine Vielzahl an Zusatz-Tools, welche Planende in den Bereichen Klimadaten, thermische Hülle, Wärmebrücken, Fenster, Lüftung, Kühlung, Wärmepumpe, Strom, Monitoring und Schallschutz unterstützen. Die Produktdetails zertifizierter Bauteile aus der Komponenten-Datenbank können darüber hinaus mit wenigen Klicks ins PHPP importiert werden, was den Planungsprozess weiter beschleunigt.